Kreisarchiv Ahrweiler
Das Kreisarchiv Ahrweiler, Teil der Kreisverwaltung Ahrweiler, ist zugleich heimatkundliche Anlauf- und Beratungsstelle. Der Kreisarchivar betreut auch das Heimatjahrbuch des Kreises Ahrweiler. Das Archiv ist in dem von 1892 bis 1894 erbauten ersten eigentlichen Kreishaus untergebracht, das zugleich als Landrats-Wohnung diente. Das Kreisarchiv befindet sich heute im ehemaligen Salon der landrätlichen Wohnung. Heinz Korbach war der letzte Landrat des Kreises Ahrweiler, der dort wohnte. Eine Zeit lang drohte dem Gebäude der Abriss; heute steht es unter Denkmalschutz.
Anschrift
53474 Bad Neuenahr-Ahrweiler (Stadtteil Ahrweiler)
Kontakt
- Telefon 02641 975-206
- Fax 02641 975-537
Öffnungszeiten
- Montag bis Freitag 8 bis 12.30 Uhr
- Montag bis Mittwoch 13.30 bis 16 Uhr
- Donnerstag 13.30 bis 18 Uhr
Leitung
Björn Dobias (seit etwa März 2022), Vorgänger: Steffen Schütze (Jahresende 2021), Leonhard Janta (1994 bis März 2018), Ignaz Görtz (1972-1993), Jakob Rausch (1955-1972), Dr. Franz Schönberg (1949-1955), Albert Federle
Sammlungen und Bestände
Archivbestände:
- Bestand Kreis Ahrweiler Preußische Zeit 1816-19945
- Bestand Kreis Adenau 1816-1932
- Bestand Kreis Ahrweiler ab 1945
- Archivalien sonstiger Provenienz, Chroniken
- Kopien von Archivalien und Archivübersichten
- Sammlungen von Quellenmaterial
- Handschriften
Zeitgeschichtliche Sammlungen :
- Bildsammlungen
- Karten und Pläne
- Zeitgeschichtliche Drucksachen
- Zeitungen, Zeitschriften
- Ungedruckte zeitgeschichtliche Dokumentationen
- Dia-Sammlungen
- Filme, Videos
- Tonträger
Archivbücherei:
- Quellen- und Sammelwerke
- Natur und Landschaft
- Geschichte
- Kunst und Kultur
- Wirtschaft
- Volks- und Familienkunde
- Amtsdrucksachen
- Verwaltungsliteratur
Zeitungen im Bestand - u.a.:
- 'Rhein-Zeitung' ab 1951 vollständig, ab 1946 lückenhaft
- 'Ahrweiler Zeitung' ca. 1870-1944 mit Lücken (deckt den gesamten Kreis ab)
Das Kreisarchiv sammelt laufend Festschriften von Vereinen, Firmen sowie kirchlichen und staatlichen Einrichtungen. Im Februar 1999 umfasste die Sammlung rund 300 Exemplare dieser "Grauen Literatur", die in kleinen Auflagen erscheint und nicht über den Buchhandel vertrieben wird.
Vorgeschichte, Gründung und Entwicklung
Das Kreisarchiv Ahrweiler wurde im Jahr 1925 eingerichtet. Bis dahin war das Archiv "nicht mehr als eine Sammelstelle alten Schriftguts", schreibt Jochen Tarrach in der Rhein-Zeitung vom 23. Dezember 2011, "das aus der preußischen Zeit seit 1815 übernommene Archivgut lagerte zerstreut auf Dachböden und in Kellerräumen." Kreisarchivar Albert Federle habe versucht, neben seinen schulischen Aufgaben Ordnung in die Papiere und Urkunden zu bringen.
Seit seinen Anfängen versteht es sich als heimatgeschichtliche Anlauf- und Beratungsstelle für alle interessierten Bürger bei sämtlichen historischen und heimatkundlichen Fragestellungen sowie bei der Erforschung der Kreisgeschichte. Paul Krahforst schreibt im Heimatjahrbuch des Kreises Ahrweiler 1993:
- Das Archiv des Kreises Ahrweiler war im Jahre 1925 zunächst als Sammelstelle für die heimatpflegerischen Aufgaben der Kreisverwaltung eingerichtet worden. Es fehlte jedoch im Landratsamt an geeigneten Räumlichkeiten. Das aus der preußischen Zeit seit 1815 überkommene Schriftgut lagerte zerstreut auf Dachböden, in Kellerräumen und in anderen für eine Auswertung kaum zugänglichen Bereichen. Die Ordnung der Archivalien, sowie eine zweckmäßige Asservierung und Erforschung der Urkunden und der historischen Akten gestaltete sich damit für den Kreisarchivar Federle außerordentlich schwierig. Es war daher ein Glücksfall, als im Jahre 1938 die Kreisverwaltung unter Mitwirkung des Kreisausschußinspektors Christian Ulrich, des späteren Bürgermeisters von Ahrweiler, im Keller unter dem Sitzungssaal des Landratsamtes moderne Archivräume einrichtete. Federle hat selbst im Heimatjahrbuch 1939, S.27 f., eingehend beschrieben, wie dieses Archiv aufgebaut, geordnet und für die Auswertung der Quellen beschaffen war. Aufgenommen wurde unter anderem auch der wertvolle Nachlaß von Professor Wirtz, der im Jahre 1926 Federle zu treuen Händen übergeben worden war. Das von Federle mustergültig aufgebaute neue Archiv galt damals als das besteingerichtete Kreisarchiv der Rheinprovinz. Federle, der selbst qualifizierte fachliche Kenntnisse aufzuweisen hatte, fand Unterstützung durch das Staatsarchiv Koblenz und den damaligen Archivberater der Rheinprovinz Reichsoberarchivrat Dr. Kisky.
Eng mit der Geschichte des Kreisarchivs ist die Herausgabe des Heimatjahrbuches des Kreises Ahrweiler verbunden, für dessen Redaktion es zuständig ist. Die lückenhafte Aktenüberlieferung der Kreisverwaltung Ahrweiler geht zurück bis in die Zeit des Kreisgründung 1816. Zu den Beständen gehört auch eine Restüberlieferung des ehemaligen Kreises Adenau bis 1932.
Mediografie
- Albert Federle: Das neue Kreisarchiv in Ahrweiler, in: Heimatjahrbuch des Kreises Ahrweiler 1939
- Leonhard Janta: Zum Archivwesen im Kreis Ahrweiler, in: Heimatjahrbuch des Kreises Ahrweiler 2005
- Paul Krahforst: Albert Federle - Pädagoge, Heimatforscher und erster Kreisarchivar, in: Heimatjahrbuch des Kreises Ahrweiler 1993
- Ignaz Görtz: 150 Jahre staatliche Archive im Rheinland. Gemeinsame Geburtstagsfeier im Bahnhof Rolandseck, in: Heimatjahrbuch des Kreises Ahrweiler 1983
- Jochen Tarrach: Im Keller lagern die Dokumente für Zeitreisen – Die RZ zu Besuch im Kreisarchiv, in: Rhein-Zeitung vom 18. Mai 2016
Siehe auch
Heimatjahrbuch des Kreises Ahrweiler