Arbeitskreis „Stolpersteine“ Remagen
„Gedenken und nicht vergessen“ - das ist das Motto des Arbeitskreises „Stolpersteine“ Remagen. Sein Ziel ist es, an das Schicksal jedes einzelnen jüdischen Einwohners zu erinnern. Die Initiative wird von der katholischen Pfarrgemeinde „St. Peter und Paul“ Remagen, der evangelischen Kirchengemeinde Remagen-Sinzig, dem Stadtrat Remagen und anderen politischen Gremien der Stadt, der Kulturwerkstatt Remagen und Bürgern unterstützt.
Chronik
Im Kreis Ahrweiler ist Remagen der erste Ort mit einem "Stolperstein". An die Judenverfolgung wurde in Remagen allersdings bereits Jahrzehnte zuvor erinnert: "Schon vor 30 Jahren haben Bürger aus Remagen den Versuch unternommen, das Schicksal der jüdischen Familien im Gedächtnis zu erhalten", sagte Arbeitskreis-Mitglied Agnes Menacher der Rhein-Zeitung.[1] Mit Hilfe eines Transparents hätten sie einst an die zerstörte Synagoge Remagen erinnert.
Stationen des Gedenkens an die einst in Remagen lebenden Juden waren ...
- im Jahr 1984 die Errichtung einer Gedenktafel an der Alten Post
- im Jahr 1989 die Gründung des Ökumenischen Arbeitskreises "Mahnmal Synagoge" Remagen mit dem Ziel, ein Mahnmal am ehemaligen Standort der Synagoge Remagen zu errichten
- Am 10. November 1999 wurde das Mahnmal Synagoge Remagen feierlich eingeweiht, das der damals in Remagen lebenden Glaskünstlers Horst Mölleken geschaffen hatte.
- In der stürmischen Nacht auf den 26. Oktober 2000 stürzte die 3,45 Meter hohe gläserne Stele, die auf einer Grundfläche von lediglich 30 mal 30 Zentimetern stand, um und zerbrach.
- Im November 2003 wurde an gleicher Stelle ein von Markus Münzer und Gregor Caspers entworfenes Mahnmal eingeweiht.
- Am 1. Dezember 2008 verlegte der Kölner Künstler Gunter Demnig vor den Häusern an der Marktstraße 59 und 60 in der Fußgängerzone von Remagen vier Stolpersteine, die an die neun Remagener Juden erinnern sollen, die 1942 deportiert und ermordet wurden: Fanny Marx (geb. Aul, * 1866), Max Marx (* 1906), Alice Marx (geb. Heumann, * 1910), Franziska Heumann (geb. Strauß, * 1875), Henriette Marx (* 16. Februar 1893), Johann Faßbender (* 1882), Else Faßbender (* 1894), Gerd Heinz Faßbender (* 1922) und Inge Fassbender (1928).[2]
Siehe auch
- Stolpersteine Altenahr
- Stolpersteine Bad Neuenahr-Ahrweiler
- Stolpersteine Kempenich
- Stolpersteine Remagen
- Synagoge Remagen
- Portal „Jüdische Kultur und Geschichte im Kreis Ahrweiler“
Mediografie
- Rudolf Menacher: Gedenken und nicht vergessen, Stolpersteine mahnen und erinnern, hrsg. v. Arbeitskreis "Stolpersteine" Remagen anlässlich der Verlegung der Steine am 1. Dezember 2008, Remagen 2008, pdf, 16 Seiten
- Rudolf Menacher: Stolpersteine gegen das Vergessen, in: Heimatjahrbuch des Kreises Ahrweiler 2010, S. 218-220
- Stolperstein ARTE-Dokumentation zu Gunter Demnigs Projekt Stolpersteine
- "Juden in Remagen": Erste Begleitveranstaltung zum Projekt - Sonntag Ausstellungseröffnung, general-anzeiger-bonn.de vom 8. November 2013
- Hildegard Ginzler: "Mitbürger unter Vorbehalt": Ausstellung über das Schicksal Remagener Juden in der Villa Hero, general-anzeiger-bonn.de vom 13. November 2013
Weblinks
- http://www.stolpersteine.com
- Stolpersteine in Berlin-Tempelhof
- Stolpersteine in Mülheim/Ruhr
- http://denktag2006.denktag.de/Projekt.733.0.html
- http://www.stolpersteine-cannstatt.de
- hamburgwiki.de: Kategorie: Stolpersteine
Fußnoten
- ↑ Quelle: Rhein-Zeitung vom 3. Mai 2008
- ↑ Quelle: Erinnerung an NS-Opfer – Remagen: "Stolpersteine" gegen das Vergessen, in: Rhein-Zeitung vom 2. Dezember 2008