Ernst Moritz Arndt

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Laacher See und Klostergebäude zu Arndt Zeit
Im 1834 freigegebenen Straßentunnel Altenahr sah Arndt, obwohl Romantiker, einen Exponent technischen Fortschritts.
Ernst-Moritz-Arndt-Haus, Bonn
Ernst-Moritz-Arndt-Haus, Bonn
Ernst-Moritz-Arndt-Haus, Bonn
Ernst-Moritz-Arndt-Haus, Bonn
Ernst-Moritz-Arndt-Haus, Bonn

Ernst Moritz Arndt (* 26. Dezember 1769 in Groß Schoritz auf Rügen; † 29. Januar 1860 in Bonn) war Schriftsteller, Historiker, Freiheitskämpfer und Abgeordneter der Frankfurter Nationalversammlung. Außerdem besuchte er mehrfach den Kreis Ahrweiler: Er war auf der Insel Nonnenwerth, im Langfigtal unterhalb von Altenahr und er besichtigte die Felsnase Bunte Kuh. Außerdem war er Gast im Fey’schen Pastorat in Bodendorf und im Burghaus Wassenach. 1846 verfasste er ein Bändchen mit dem Titel Rhein- und Ahrwanderungen. Das Ernst-Moritz-Arndt- und das Friedrich-Ebert-Gymnasium Bonn eröffneten im Jahr 1932 das Schullandheim Aremberg.


Vita[1]

Der Professor aus Bonn war auf der Insel Nonnenwerth zu Gast, durchwanderte das Langfigtal und besichtigte die oberhalb von Walporzheim aus den Weinhängen ragende Felsnase „Bunte Kuh“. Außerdem besuchte Ernst Moritz Arndt das Fey’sche Pastorat in Bodendorf und das Wassenacher Burghaus. Auf dem Apollinarisberg oberhalb von Remagen war er ebenfalls ein gern gesehener Gast. 1846 veröffentlichte der Gelehrte ein Bändchen mit dem Titel Rhein- und Ahrwanderungen, in dem er Erfahrungen und Reflexionen seiner Streifzüge durch Ahrtal und Eifel zusammengefasst hatte, was ihn zu einem Protagonisten des beginnenden Ahrtal-Tourismus machte.

In dieser Schrift stellt Arndt ausgiebig die zum Kreis Ahrweiler gehörenden Regionen vor. Wobei die Ahr, deren Quelle in Blankenheim der Professor von Godesberg aus mit einem rüstigen Tagesmarsch über Rheinbach und Münstereifel erreichte, an erster Stelle steht. Immer wieder ist er auf seinem Weg bis zur Mündung bei Sinzig des Lobes, ja der Begeisterung voll und kommt zu dem Schluss, dass die Ahr „ohne Bedenken der romantischste Fluss von allen" Nebenflüssen des Rheins sei.

Diese Romantik resultiere, wie Arnulf Krause in einem Artikel im Heimatjahrbuch des Kreises Ahrweiler für das Jahr 2001 schrieb, „schon in den 40er- Jahren des 19. Jahrhunderts weniger aus der Stille und Verborgenheit des Ahrtals.“ Das sei nämlich schon damals ein durchaus beliebtes Reiseziel gewesen. Die Romantik, die aus Arndts Texten spricht, sei vielmehr die „Summe aus pittoresker Felsenlandschaft, Urwüchsigkeit der Bewohner und den Spuren vergangener Ritterherrlichkeit.“

Den Aremberg, an der Westgrenze des Kreises oberhalb der Ahr gelegen, nennt er als Beispiel dafür. Die prächtigen Bauten auf der Bergkuppe waren während der Franzosenzeit, also erst wenige Jahrzehnte zuvor, abgebrochen worden. Was blieb, war romantische Wehmut: „Schön gepflanzte Baumreihen und andere künstliche Anlagen und einzelne durch den Wald führen den Wanderer auf die Höhe und bilden ihm ein, dass er bald vor dem prächtigen Schlosse einer so berühmten Familie stehen werde; aber seine Augen suchen es vergebens", schreibt Arndt.

Wieder an der Ahr, ist die Altenahrer Gegend für Arndt der Höhepunkt des romantischen Tales: „Diese beiden, Kreuzberg und Altenahr, sind die wundervollsten Stellen an dem ganzen Strom", schrieb der von der Kombination aus Felsenlandschaft, Flusslauf und Burgruine begeisterte Autor. Seine Altenahr-Beschreibung zeigt auch, dass sich Romanik und Verkehrserschließung für Arndt keineswegs ausschlossen. Der 1834 freigegebene Straßentunnel war für ihn ein Exponent technischen Fortschritts: „Es ist nämlich an diesem linken Ahrufer hart unter der Burg ein prächtiger Felsenweg ausgesprengt und gewölbt, unter dessen schauerlich erhabener Decke man achtzig Schritt fortgeht, ehe man wieder ans Licht gelangt und auf schön gebahntem Wege längs dem Flusse fortschlendert", schrieb er. In Ahrweiler, also nochmals weiter unten im Tal, sah Arndt einen „Paradiesgarten Gottes".

Aber auch die herbe Schönheit der Eifel verdiene es, „durchwandert und erkundet zu werden", heißt es bei Arndt, der gegen den schlechten Ruf des Mittelgebirges anschreibt, indem er das Interessante betont, das ihre Natur, ihre Bewohner und ihre Erd- und Kulturgeschichte bieten. So lobt er „das hübsche Städtchen Adenau“, bewundert die Nürburg-Ruinen und begeistert sich an der Aussicht, die die Hohe Acht bietet.

Seine Beschreibungen von Rhein, Ahr und Eifel machten Arndt seinerzeit zu einem „wichtigen Protagonisten der traditionell engen Beziehungen zwischen Bonn und dem Kreis Ahrweiler“, schreibt Arnulf Krause. Aber sie sind weit mehr als ein informativer Wanderführer. Vielmehr biete Arndt eine Vielzahl von Informationen auch über Geschichte, Burgen und Rittergeschlechter, über Beschreibungen von Natur und Volksbrauchtum sowie Reflexionen zu politischen und gesellschaftlichen Themen und Entwicklungen seiner Zeit, die er auf unterhaltsame Weise mit eigenen Erfahrungen anreichert. Damit gesellte sich Arndt zu zwei weiteren Bonner Professoren, die, jeder auf seine Weise, ganz ähnliches bewirkten: Gottfried Kinkel mit seinem Ahr-Buch und Karl Simrock mit seiner Sammlung rheinischer Sagen.

Veröffentlichungen

Mediografie

Weblinks

Fußnoten

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