St. Nikolaus von Myra

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Standbild des Patrons in der katholischen Pfarrkirche „St. Nikolaus“ Mayschoß als Bischof mit Mitra und Stab auf einem Schiff-Podest, passend für den Seenot-Retter
Der Ehrenpreis des Kreises Ahrweiler besteht aus einer Urkunde sowie einem Glasschild (Foto), das St. Nikolaus zeigt, den Schutzpatron unter anderem der Bauern, Bierbrauer und Schnapsbrenner.
Nikolausmarkt Mayschoß
Katholische Pfarrkirche „St. Nikolaus“ Aremberg: Der rechte Seitenaltar zeigt den Patron der Pfarrkirche.
Dieses St.-Nikolaus-Relief in der St.-Barbara-Kirche in Ramersbach stammt von der Kanzel ihrer Vorgängerkirche.
Dieses Fenster der St.-Nikolaus-Kirche Vischel zeigt den Patron der Kirche.
Das Bild zeigt den geplünderten Rankensarkophag des Bischofs von Myra in seiner Grabeskirche im heutigen Demre.

St. Nikolaus von Myra wird seit dem 12. Jahrhundert im gesamten Abendland verehrt. Er ist Schutzpatron unter anderem der Seefahrer und Binnenschiffer, der Bauern, Bierbrauer, Schnapsbrenner und Kinder. Sein Patrozinium verbreitete sich in Europa, nachdem die Reliquien des Nikolaus von Myra (heute Türkei) im Jahr 1087 nach Bari in Italien überführt worden waren. St. Nikolaus wird mitunter – etwa in der Aremberger und in der Mayschosser Kirche – mit drei Kindern in einem Fass dargestellt. Damit soll daran erinnert werden, „dass er getötete und eingepökelte Scholaren wieder ins Leben holte, während er nach einer anderen Legende drei armen Mädchen Gold schenkte, damit sie heiraten konnten.“ [1] So wurde Nikolaus zur „Schenkfigur“. Hildegard Ginzler schrieb in einem Artikel über St. Nikolaus im Kreis Ahrweiler:

Vom Gipfel der Verehrung im Mittelalter führe sein atemberaubender Weg über eine totale Verweltlichung, die ihn zum dümmlichen aus dem Wald stolpernden Opa mache, hin zum Knuddeltier im Nikolaus-Gewand. Die historische Person ist kaum greifbar, nachdem bereits der Heiligen-Biograph Symeon Metaphrastes (gestorben vor 1025) zwei Personen verschmolz: Nikolaus, Bischof von Myra des vierten Jahrhunderts und den 200 Jahre später lebenden Nikolaus, Abt von Pinora. Legenden kamen hinzu. Es tat der Beliebtheit keinen Abbruch, zumal der Helfer und Gabenbringer sich auch zum Hilfspädagogen entwickelte. Warum er bei seinen Besuchen Gebets- oder Schulleistungen abfragte? Das rührt daher, dass einst am Nikolaustag im Gottesdienst verbindlich die Lesung der Talente vorkam, eine Gewissenserforschung. Früher wandten sich die Kinder direkt in frommer Absicht an ihn.[2]


Gedenktag

6. Dezember

St. Nikolaus im Kreis Ahrweiler

Altenahr: In Altenahr gibt es eine St.-Nikolaus-Kapelle.

Aremberg: In Aremberg steht heute die katholische Pfarrkirche „St. Nikolaus“. Bereits im Jahr 1306 wird dort eine St. Nikolaus geweihte Kapelle im Ort erwähnt.

Barweiler: Die St.-Marien-Wallfahrtskirche „St. Gertrud“ in Barweiler wurde im Jahr 1670 erbaut und St. Gertrudis und St. Nikolaus geweiht.

Dankerath: In Dankerath steht eine St.-Nikolaus-Kapelle. Auf dem aus der Werkstatt eines Kerpener Schreinermeisters stammenden eichernen Altar steht der Schutzpatron St. Nikolaus zusammen mit der Gottesmutter, St. Josef, St. Franziskus von Assisi, der heiligen Therese von Lisieux und St. Elisabeth von Thüringen.

Königsfeld: In Königsfeld steht die katholische Pfarrkirche „St. Nikolaus“.

Maria Laach:

  • Im Jahr 1093 wurden am Westufer des Laacher Sees die Fundamente der Kirche zu Ehren der Mutter Gottes und von St. Nikolaus gelegt; noch im selben Jahr ist mit dem Bau des Münsters begonnen worden.
  • Auf dem Gelände der Benediktinerabtei steht heute eine für die Öffentlichkeit normalwerweise nicht zugängliche St.-Nikolaus-Kapelle.

Mayschoß:

Niederbreisig: Die Vorgängerin der katholischen Pfarrkirche „St. Marien“ in Niederbreisig, die ab 1337 in den Annalen auftaucht, hatte die Patrone St. Nikolaus und St. Sebastianus.[3]

Niederzissen: Jährlich am ersten Adventssonntag wird auf dem Marktplatz Niederzissen ein Nikolausmarkt gehalten.

Nürburg: In Nürburg, in dem heute die katholische Pfarrkirche „St. Nikolaus“ steht, wurde bereits im Jahr 1202 ein Gotteshaus urkundlich erwähnt, das St. Nikolaus geweiht war.

Oberbreisig: Jahr für Jahr am ersten Adventswochenende wird rund um die St.-Viktor-Kirche in Oberbreisig ein Nikolausmarkt gehalten.

Oberwinter: Das Fährschiff der Rheinfähre Unkel - Birgel hieß von 1976 bis 1999 „St. Nikolaus“.

Remagen: Jahr für Jahr am zweiten Adventswochenende wird in Remagen ein Nikolausmarkt veranstaltet.

Ringen: Die Grundschule Ringen ist St. Nikolaus geweiht.

Rolandswerth: Das früheste Gotteshaus, das St. Nikolaus geweiht war, stand im Kreis Ahrweiler möglicherweise in Rolandswerth, wo sich die Siedlung um eine bereits im Jahr 1148 erwähnte, dem Nikolaus geweihte Kapelle und ein Hospital herum entwickelte.[4] Heute befindet sich in dem Rheinort ein St. Nikolaus geweihter Bildstock.

Vischel: In Vischel steht die ehemalige katholische Pfarrkirche „St. Nikolaus“.

Kreis Ahrweiler:

Dann saßen und sitzen die Kinder nach dem Abendglockläuten um den Herd herum und beten zum „Niklöschen“: „Helech (heilig) Niklösche bitt‘ für uns, wir bitten dich, erhöre uns!‘[6]
Weihnachtliche Stimmung erfüllte unsere Herzen. Abend für Abend wurden Rosenkränze gebetet, um Nikolaus und Knecht Ruprecht gütig zu stimmen. ... Beeindruckend waren sein Bischofsgewand und sein langer weißer Bart. Hinter ihm jedoch kam sein finsterer Geselle, ganz in Schwarz, der Hans Muff. Aus dem Sack des Gesellen baumelten ein paar Kinderbeine, und wer nicht artig war, dem drohte der Nikolaus, ihn ebenfalls in den Sack zu stecken.[7]
Vor allem wurde vom „Nikeloos“ nach Schulleistungen gefragt und oft genug wurde uns im ersten und auch im zweiten oder dritten Schuljahr ein Schulbuch in die Hand gedrückt, etwa „Hei, leicht und lustig“, „Der bunte Garten“ oder „Das goldene Tor“ mit der Bemerkung, man möge doch etwas daraus vorlesen. Gott, wurde dann gestottert und gezappelt. Meist fühlte sich dann Mutter berufen, helfend einzugreifen, während der Vater im Hintergrund die Szene still genoß.[8]

Weitere Bilder

Mediografie

Weblinks

Fußnoten

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