Portal „Ahrwein“

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Kulturlandschaft Ahrtal
Frischgebackene Winzergesellen des Abschlussjahrgangs 2010
Dernauer Winzerfestzug 2010: Weinkönigin Julia Bertram mit Prinzessinnen Anna Bertram (links) und Carina Creuzberg.
Rebhänge an der Ahr im Frühherbst
Burgundia Katharina Dietenhofer beim Winzerfestzug 2009.
Inschrift auf einem Betonfass im Keller der Winzergenossenschaft Ahrweiler Winzer-Verein eG.
Richard Schabo als Bacchus im Winzerfestzug Ahrweiler 1984.
Hinweis an der Hauswand eines Weinguts in Reimerzhoven.
Die Dernauerin Stefanie Bertram, Ahr-Gebietsweinkönigin der Saison 2006/07.
Sekt-Werbung an einer Hauswand in Ahrweiler.
Bei der Arbeit mit Landmaschinen im Weinberg kommt es immer wieder zu tödlichen Unfällen.
Weinbergsterrassen im Ahrtal - Radierung von Matthias Bertram
In diesem Weinberg oberhalb des Mittelzentrums Bad Neuenahr-Ahrweiler ist wenige Tage zuvor Glyphosat oder ein anderes Unkrautvernichtungsmittel versprüht worden.
Das Weingut Weingut Bertram-Baltes setzt Quessantschafe zur Unterstockpflege ein.
Nach dem Ahr-Hochwasser vom 14./15. Juli 2021 wurden „SolidAHRitätswein“ aus Ahr-Weingütern verkauft und mit dem Reinerlös in Not geratene Weinbaubetriebe unterstützt.
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Die Weinkulturlandschaft Ahrtal ist für Tourismus und Wirtschaft des Kreises Ahrweiler von kaum zu überschätzendem Wert. Das Portal "Ahrwein" bündelt deshalb Informationen zum Themenbereich "Wein, Weinkultur, Weinwirtschaft, Weintourismus und Weingastronomie im Kreis Ahrweiler".


Rebflächenentwicklung

1964: 444 Hektar Gesamtrebfläche, davon …

  • Rotwein: 254 Hektar, vorwiegend Blauer Spätburgunder auf 103 Hektar, Portugieser auf 147 Hektar
  • Weißwein: 190 Hektar - Müller-Thurgau auf 71 Hektar und Riesling auf 102 Hektar

1979: 409 Hektar Gesamtrebfläche (Tiefpunkt)

1995: die 500-Hektar-Marke wird überschritten

2007: 552 Hektar Gesamtrebfläche, davon …

  • 87 Prozent rote Rebsorten (= 480 Hektar, Spätburgunder (339 Hektar), der Blauer Portugieser (46 Hektar), Blauer Frühburgunder, Neuzüchtungen)
  • 13 Prozent weißen Rebsorten (= 72 Hektar, vorwiegend Riesling und Müller-Thurgau)

Chronik

Der Weinanbau an der Unterahr, also zwischen Ahr-Mündung und Ahrweiler, geht auf die Karolingerzeit des 8. Jahrhunderts nach Christus zurück. Für Sinzig ist Weinbau erstmals für das Jahr 762 belegt. Auch eine Schenkungsurkunde des Kaisers Lothar I. von 855 bezeugt Weinbau in Sinzig. Noch etwas früher, 836 nach Christus, gab es in Krechelheim, einem untergegangenen Weiler bei Westum, erste gewerbliche Winzer. Seinen größten Einbruch erlitt der Weinanbau zwischen Sinzig und Heimersheim im Jahr 1881, als die Reblaus in Heimersheim auftrat und bis in die 1920er Jahre ahrabwärts wanderte. Durch bessere Verdienstmöglichkeiten in anderen Berufen sank in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts das Interesse an der schweren Arbeit im Weinberg. Auch die Gründung des Winzervereins Sinzig, des Winzervereins Bodendorf, des Winzervereins Löhndorf, des Winzervereins Westum und des Winzervereins Koisdorf konnte die Menschen nicht dauerhaft an die Weinberge binden. In Heimersheim wurde eine dauerhaft funktionierende Genossenschaft erst nach drei gescheiterten Zusammenschlüssen im Jahr 1912 gegründet. Sie fusionierte 1975 mit den Vereinigten Ahrwinzergenossenschaften e.G., der Vorgängerin der heutigen heute Ahr-Winzer e.G. Heute endet der Ahrweinbau in Ehlingen mit der Einzellage Ehlinger Kapellenberg.

Winzerfeste und Städtepartnerschaften

Weinfeste gab es an der Ahr nicht immer schon. Und eine ruhmreiche Geschichte haben sie nicht gerade. Denn die Weinfeste, die sich nach dem Zweiten Weltkrieg als Motor des Wirtschaftswunders entpuppt haben, waren vor dem Krieg ein Produkt der Nazis, die sie zur Förderung des Weinabsatzes aus der Taufe hoben. Zwar gab es bereits 1933 ein Winzerinnen-Volksfest mit Festzug in Altenahr, doch der eigentliche Startschuss für die Winzerfeste an der Ahr fiel am „Tag des deutschen Weines“ im Jahr 1934 in Ahrweiler mit Festzug, dem Motto „Jeder trinke deutschen Wein“ und Marga Bier als Weinkönigin („Burgundia“). Der damalige NS-Propagandist und Bad Neuenahrer Bürgermeister Felix Meyer hatte zu der zur Verkaufförderung und als Teil der Nazi-Propaganda geplanten Veranstaltung aufgerufen. Um Nachfrage und Absatz anzukurbeln, wurde im Jahr darauf die Idee der Weinpatenschaften mit Großstädten geboren. Denn wegen der Leseergebnisse der Vorjahre lagerten noch erhebliche Mengen unverkaufter Weine in den Kellern der Weingüter und Winzergenossenschaften an der Ahr. Aber die Winzer mussten Fasskapazitäten für den neuen Jahrgang freibekommen. Und die Weinschwemme hatte die Preise verfallen lassen. Deshalb wurden sämtlichen Weinanbaugebieten im Reich Patenstädte zugewiesen, in denen bei Weinfesten die Trommel für den Rebensaft gerührt wurde. Das Weinanbaugebiet Ahr ist damals mit Paten an der Nord- und Ostseeküste bedacht worden, weil dort traditionell eher Rotwein getrunken wurde, französischer. Ahrburgunder hingegen war dort so gut wie unbekannt. Das sollte sich durch die Patenschaften ändern. Die von oben verordnete Kontaktpflege führte Weinhändler und Winzer regelmäßig von der Ahr an die Küsten, wo sich bald ein fester Kundenkreis bildete. Und bei sämtlichen offiziellen Veranstaltungen in den Patenstädten stand Ahrrotwein auf den Tischen. Die einstigen Patenschaften sind längst eingeschlafen. Aber auch heute noch zeugen Straßennamen von dieser Zeit: In Wilhelmshaven etwa gibt es noch immer eine Ahr- und in Lübeck eine Weinbergstraße.[1]

Ahr-Hochwasser vom 14./15. Juli 2021

65 der 68 Weinbaubetriebe in dem Flusstal waren von dem Hochwasser betroffen. Ihr Gesamtschaden wurde auf 160 Millionen Euro geschätzt. Rund 32 der 560 Hektar Rebflächen im Ahrtal wurden völlig und teils metertief weggespült. Weitere 15 Hektar sind vom Hochwasser so überspült worden, dass dort im Jahr 2021 keine Trauben gelesen werden konnten.[2]

Sonstiges

750 Neben- und 65 Haupterwerbsbetriebe bauen an der Ahr gewerblich Wein an und aus. 82 Prozent der Rebfläche - insgesamt 550 Hektar - sind mit roten Rebsorten bestockt, die übrigen 18 Prozent mit Weißweinreben. Auf 56 Prozent der Flächen stehen (rote) Spätburgunder- und auf 14 Prozent (rote) Portugieser-Reben. Auf vier Prozent der Fläche wachsen (rote) Frühburgunder-Reben. Auf sechs Prozent der Rebfläche wurde Müller-Thurgau (weiß), auf neun Prozent Riesling (weiß) angepflanzt.

Interne Links

Ahr-Weinbergslagen


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Ahrweiler

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Rech

Mayschoß

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Reimerzhoven

Kreuzberg

Pützfeld

Diese Drei-Spindel-Kelter wurde im Jahr 1989 von der Bürgergemeinschaft Bachem 1977 e.V. gekauft und am Ortseingang von Bachem aufgestellt.
Gemälde auf einer Hauswand in Bad Bodendorf.
Hinweisschild am Alten Weinbau in Ahrweiler.
Infotafel zur Ahrrotweinstraße in Lohrsdorf.
Eine Arbeit von Kolja Schäfer.
Auf einer Hauswand in Walporzheim.
Ahrtal-A

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Weitere Fotos

Weinberge nach Herbizid-Einsätzen

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Klimawandel und Wetter

Spätfröste

Dirk Jäger: Weinlese im Kreis Ahrweiler: Wie steht es nach den Eisheiligen um den Wein?, general-anzeiger-bonn.de, 15. Mai 2021

Pflanzenschutz

Schädlingsbekämpfung

Fungizide

Schutz vor Pilzbefall aus der Luft - Weinbauverband informiert über Einsatz von Spritz-Hubschraubern zum Schutz der Reben. Drohnen sollen Alternative werden, in: General-Anzeiger vom 17. Mai 2021

Glyphosat und andere Herbizide

Anton Simons: Weniger Glyphosat im Weinberg - Naturschützer wünschen sich mehr Bio-Winzer, ga.de, 25. Mai 2021

Nach dem Ahr-Hochwasser vom 14./15. Juli 2021

Weblinks

Fußnoten

  1. Quelle: Günther Schmitt: Weinfest-Historie: Die erste Ahrweiler Burgundia hieß Bier, general-anzeiger-bonn.de, 4. September 2020
  2. Quelle: Jens Albes: Ahrwinzer ernten besonderen Jahrgang, stimme.de, 3. Oktober 2021
  3. Siehe auch: Jochen Tarrach: Die Geschichte des Ahrweins in einem Buch – Referenten des Gesprächskreis Ahrwein stellen Werk vor, in: Rhein-Zeitung vom 23. November 2017, und Thomas Weber: Geschichte und Fakten: Eine Broschüre zum Ahrwein, general-anzeiger-bonn.de vom 24. November 2017
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